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Handwerk, Wirtschaft, Traditionen

Sardinien wird auch die „Insel der 1000 Feste“ genannt. Es sind eher noch mehr, die das ganze Jahr über in enger Anlehnung an katholische Feiertage oder lokale Heilige gefeiert werden. Ein traditionelles Highlight ist die Sagra di Sant Efisio Anfang Mai in Cagliari. Ebenfalls im Mai findet in Sassari die Cavalcata Sarda statt, ein erst in den 50er Jahren entstandenes, dennoch beeindruckendes Reiterspektakel. Zahlreiche Feste gibt es außerdem im Karneval, zu Ostern und im Sommer. Häufig bildet eine Prozession von Gläubigen mit der Statue des/der lokalen Heiligen den Mittelpunkt der Veranstaltung, der umrahmt wird von Gottesdiensten, Tanz- und Musikveranstaltungen. Die Prozession wird meist mit der Präsentation der lokalen Trachten verbunden, was eine farbenprächtige, feierliche und sehr würdige Sache ist.

Fest der nostra Signora di Bonaria
La Nostra Signora di Bonaria, Sant Antioco, Anfang September: Auf der Insel Sant Antioco findet Anfang September eines von zahllosen sardischen Festen statt, das vom Tourismus noch weitgehend unentdeckt ist und einen unverfälschten Eindruck vom gelebten Glauben Südsardiniens vermittelt.
Das viertägige Fest zu Ehren der Heiligen von Bonaria, deren Statue in einer Kirche direkt am Ende des Dammes im Ortsteil Bonaria steht, wird mit einem großen Bocciaturnier in Sant Antioco eingeläutet. Es folgen Messen und Aufführungen. Am letzen Tag, einem Sonntag, findet das Fest seinen Höhepunkt in einer Schiffsprozession. Die Statue wird in Begleitung zahlreicher geschmückter Fischerboote und Yachten durch den Hafen gefahren (ein wunderschönes Bild!) und anschließend in einem feierlichen und sehr bewegenden Fußmarsch zurück zur Kirche getragen. Hunderte von Bewohnern begleiten die Prozession auf einer festgelegten Route durch die Gassen des Ortes. Dunkelrote Blumen werden auf den Weg gestreut, an manchen Ecken erschrecken unvermittelt abgefeuerte Böller die Menge und hüllen alles in gelben Rauch. Abwechselnd wird gebetet und Musik gespielt. Voran gehen Einheimische in ihren Trachten, Pfarrer und Statuenträger folgen. Am Kirchplatz wird die Statue auf einen Altar im Freien gestellt, eine Messe zelebriert und dann gibt es zum Abschluss ein Fest bis spät in die Nacht hinein.


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