Landschaften
Sardiniens Natur ist überwältigend und reicht
von den karstigen Bergen der Gallura im Norden über
die alpenähnlichen Gebirge Supramonte und Gennargentu
mit ihren teils tiefen Schluchten bis hin zu den einsamen
Bergen des Iglesiente im Südwesten (mit seinen Bergwerksruinen)
und des Sulcis im äußersten Süden, wo auch
einige der bekanntesten Rotweine angebaut werden (Carignano
del Sulcis). Im Landesinneren findet man unberührte
Hochebenen mit wilden Schweinen, und neben zahlreichen Wiederaufforstungen
gibt es noch schöne Naturwälder wie jene am Monte
Arcosu bei Cagliari. Das Land ist ein noch weitgehend unentdecktes
Dorado für Wanderer, die gerade im eher trockenen Januar
oft gute, wenn auch windige Verhältnisse vorfinden.
Rund um Sardinien liegen wie Perlen aneinandergereiht schneeweiße
Sandstrände, hunderte Meter hohe Klippen (wie bei Alghero
am Capo Caccia oder südlich davon Richtung Bosa), idyllische
Hafenstädte wie Alghero, Bosa, Stintino, Santa Teresa
di Gallura, Castelsardo oder auch Cagliari, das sich einen
eigenen Charme bewahrt. Reizvoll sind auch die Inseln La
Maddalena (im Norden) und Sant Antioco und San Pietro im
Süden.
Im Frühjahr verwandelt sich die gesamte Insel in ein
Farbenmeer. Ginster, Mohnfelder, Anemonen und zahllose andere
Sträucher und Blumen überziehen die Berghänge,
Hochebenen und Strassenränder in den Monaten Mai bis
Mitte Juni, bevor die lange regenlose Zeit einsetzt, die
den Urlauber freut und die Bevölkerung stets vor Wasserknappheit
bangen lässt.
Im September ist Sardinien ausgedörrt und braun, die
Erde rissig, die Sonne unbarmherzig und es scheint unvorstellbar,
dass dort jemals eine Blume blühen könnte.
Der Winter ist windig und kühl. Es regnet häufig,
außer im Januar, und in den hohen Berglagen fällt
Schnee. Erst im April wird das Wetter langsam beständiger.
Sardinien verfügt über eine reichhaltige Tierwelt.
Von besonderem Interesse sind die wilden Pferde auf der
Hochebene Giara di Gesturi, die schneeweißen Esel
auf der früheren Gefängnisinsel Asinara im Nordwesten,
die Tausenden von Flamingos in den Feuchtgebieten bei Cagliari
und die seltenen Exemplare des sardischen Geiers, die in
den Bergen zwischen Alghero und Bosa nisten. Fast schon
gewöhnlich weil überaus häufig sind Grau-
und Silberreiher und der sardische Bussard.
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