Sagra delle Castagne e delle Nocciole in Aritzo
Am letzten Oktoberwochenende (Freitag bis Sonntag) findet
in Aritzo inmitten der goldgefärbten Kastanienwälder
der umliegenden Berge die “Sagra delle Nocciole e
delle Castagne” statt, eines der größten
und bekanntesten Feste der Region. Haupttag ist der Sonntag.
Schon am frühen Morgen wälzen sich die Blechlawinen
auf den schmalen Zugangsstrassen dem Ort entgegen und parken
kilometerlang am Straßenrand. Daher ist es ratsam,
im Ort zu übernachten, wofür man aber frühzeitig
(!) reservieren muss (das Programm des Festes ist meist
einige Wochen zuvor im Internet abrufbar). Im langgezogenen
Ortszentrum ist die Strasse gesperrt, und auf über
2km Länge reiht sich Stand an Stand, Bude an Bude,
Tisch an Tisch. Neben Kleidung, Spielzeug und Nippes werden
vor allem die kulinarischen Spezialitäten der Region
feilgeboten: Honig, Torrone, riesige Schokoladenblöcke
mit ganzen Nüssen darin, Wurst, Gemüse, Obst,
zentnerschwere Käselaibe und natürlich Berge von
Kastanien und Walnüssen. Die Kastanien werden an der
Straße über dem offenen Feuer geröstet.
Am kleinen zentralen Platz steht ein großes Fass mit
Vino novo, aus dem sich jeder beliebig oft in kleine Plastikbecher
Wein abzapfen kann. Gleich nebenan ist der größte
Kastanienröstplatz, wo über mehreren Feuern gleichzeitig
die Kastanien zubereitet und anschließend kostenlos
an eine johlende, sichtlich angeheiterte Menge verteilt
werden.
In der Nähe braten Dutzende von Ferkeln an Spießen,
auch Aale und Würste. Weiter unten verteilen die Eismacher
von Aritzo frisch zubereitetes kostenloses Zitroneneis,
und immer wieder ziehen Musikgruppen Flöte, Trommel
und Gitarre spielend die überfüllte Straße
entlang. Auch die düsteren, in schwarze Zottelgewänder
gehüllten mamuthones sind
zu sehen, verkleidete Figuren, die eigentlich eher im Fasching
ihren Auftritt haben.
Gegen Abend treten ganze Familien mit dutzenden schwerer
Tüten bepackt müde den langen Rückweg zum
Auto an, während andere weiterfeiern bis spät
in die Nacht.
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