Wandern
Sardinien hat längst den Status als Geheimtipp für
Wanderer eingebüßt. Vermehrt wird es nunmehr
auch zum Eldorado für Mountainbiker.
Allerdings verlieren sich die Wander- und radfreunde zahlenmäßig
nach wie vor in der sardischen Weite. Insbesondere im Landesinneren,
wo die Wege oft nur zugewachsene Pfade sind, wird man stundenlang
keinem Anderen begegnen. Dabei gibt es insbesondere im Frühjahr
eine Blütenpracht sondersgleichen zu bewundern.
Spektakuläre Wanderungen lassen sich an der Steilküste
bei Cala Gonone durchführen, ebenso auf dem nahegelegenen
Karstmassiv des Supramonte. Dort ist auch die kühnste
Schlucht der Insel zu finden, die Gola su Gorroppu, die
auf mehreren atemberaubenden Routen zu erreichen ist.
Ein wenig bekanntes Wanderrevier ist die Barbagia Seulo
im Landesinneren, dort ist man wirklich alleine.
Erwandern läßt sich auch die felsige Gallura
im Norden oder die Klippenküste am Capo Caccia bei
Alghero.
An der Costa del Sud sind es ebenso wie an der Costa Verda
die kilometerlangen Sandstrände, die zu einsamen, salzhaltigen
und oft windigen Meeresspaziergängen einladen.
Ein ganz eigenes Erlebnis bieten die braunen Hänge
und Berge des Iglesiente im Westen, wo früher verschiedene
Erze abgebaut wurden und man durch verlassene und verfallene
Bergarbeiterstädtchen kraxeln kann.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Wandermöglichkeiten
auf Sardinien unerschöpflich sind. Es gibt mittlerweile
ein halbes Dutzend Wanderführer, deren Routenbeschreibungen
durchwegs hilfreiche Orientierung bieten. Darüber hinaus
findet man immer noch Wege und Gipfel, die in keinem Buch
verzeichnet sind. So erging es mir mit dem Monte Perdedu
oberhalb von Seulo, ein weit ins Land blickender Berg, der
aber, von oben betrachtet, eher eine sanfte Kuppe darstellt.
Er wurde uns vom Gastgeber im Agriturismo Ticci (
www.agriturismo-ticci.com)
empfohlen, und das zu Recht. Deshalb hier exemplarisch die
Aufstiegsbeschreibung, die sich auch im Sardinienführer
von Eberhard Fohrer wiederfindet:
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